Waldorfpädagogik

Bratapfel

Kinder, kommt und ratet,
was im Ofen bratet!
Hört, wie’s knallt und zischt.
Bald wird er aufgetischt,
der Zipfel, der Zapfel, der Kipfel,
der Kapfel, der gelbrote Apfel.
Kinder, lauft schneller,
holt einen Teller,
holt eine Gabel!
Sperrt auf den Schnabel
für den Zipfel, den Zapfel,
den Kipfel, den Kapfel,
den goldbraunen Apfel!
Sie pusten und prusten,
sie gucken und schlucken,
sie schnalzen und schmecken,
sie lecken und schlecken
den Zipfel, den Zapfel,
den Kipfel, den Kapfel,
den knusprigen Apfel.

-Bayrisches Volksgut-

Der Bratapfel – Ein winterliches Gedicht für den Reigen

Das Gedicht „Der Bratapfel“ stammt aus dem bayerischen Volksgut und wurde erstmals 1901 von Fritz und Emily Koegel veröffentlicht. Es ist seitdem ein beliebtes, stimmungsvolles Gedicht für die kalte Jahreszeit, das Kinder mit seiner Wärme und Freude verzaubert.

In der Waldorfpädagogik eignet sich dieses Gedicht wunderbar als Reigen-Element, besonders in der Adventszeit. Die einfachen, rhythmischen Verse laden die Kinder ein, durch Bewegung und Klang das winterliche Erlebnis des Bratapfels lebendig werden zu lassen. Im Kreis stehend, können sie die Vorfreude auf den köstlichen Apfel durch kleine Bewegungen und gemeinsames Sprechen zum Ausdruck bringen.

Gleichzeitig verkörpert der Bratapfel eine immaterielle Vorfreude auf Weihnachten. Er steht für die warmen, kleinen Genüsse, die uns an die Ankunft des Festes erinnern und zugleich die Seele nähren. Diese Freude, die noch in Erwartung ist, kann die Kinder auf sinnliche Weise begleiten und sie sanft in die Winter- und Weihnachtszeit einstimmen.

Das Gedicht verbindet die Kinder mit dem winterlichen Rhythmus der Natur und schafft Momente der Gemütlichkeit und Verbundenheit. Es fördert die Vorstellungskraft und lädt sie ein, die Winterzeit mit all ihren Sinnen zu erleben.

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